"Die Königin der Instrumente"
Die Orgel ist der Spiegel und die Schnittstelle von bürgerlicher Kultur und Volksfrömmigkeit, sofern diese sich in der Kirche abspielt.
Das inhaltliche Spektrum der Orgel reicht vom schlichten Volkslied bis zur großen Fuge Johann Sebastian Bachs, die auch der einfache und kindliche Gläubige als Gotteswerk hinnimmt.
Klanglich ist die Orgel sowohl dem Orchester nahe als auch der Natur. Im Barockzeitalter gab es nicht wenige Orgeln, die nicht nur Cymbelsterne, sondern auch krähende Hähne oder paukende Engel hatten. Auch von der Programmierung (Registrierung) her ist die Orgel die Vorläuferin des Synthesizers, von dem wir nicht hoffen wollen, dass er das letzte Wort der Musikinstrumentengeschichte ist.
Ein interessanter Nebenweg war die Kinoorgel.
Räumlich widerspiegelt die Orgel einerseits die ständisch organisierte Gesellschaft der Renaissance und des Barock, andererseits ahmt sie akustisch Gott nach, indem sie allgegegwärtig ist.
Visitation der Orgeln im Sprengel Oktober 2014
Die Orgel in Brüssow
1738
Johann Joachim Wagner baut zweimanualige Orgel, bezahlt wahrscheinlich vom König Friedrich Wilhelm I., der wenige Jahre zuvor das Amt Brüssow aus der Schuldenmasse derer von Ramin gekauft hatte, noch vor der Einweihung spielte Wagner zur Hochzeit des Tischlers Gust am 24. April 1738, 1739 Einweihung, 346 Thaler
1842
die Wagner-Orgel ist so defekt, dass ihre Reste an den Kaufmann Stahl für 57 Thaler verkauft werden, Gottlieb Heise aus Potsdam baut eine neue Orgel (unter Superintendent Büchsel)
1941
das Preußische Hochbauamt bezahlt die neue Schuke-Orgel, die unter Verwendung alter Teile, vor allem des Gehäuses, aber im Sinne der Orgelbewegung gebaut wird wahrscheinlich hat sie aber der GFM August von Mackensen bezahlt, der auch die Kirche auf seine Kosten restaurieren ließ
1943 Einweihung
nach dem Krieg war sie zeitweilig das einzige konzertfähige Instrument weit und breit
26. Mai 2013
In einem Festgottesdienst mit Bischof Hans-Jürgen Abromeit, dem bekannten Organisten Matthias Eisenberg und vielen anderen Gästen wurde die Wiedereinweihung gefeiert. Nun kann die Orgel ihre Aufgabe als
Helferin eines reichen Gemeindelebens und eines kleinen, aber feinen Konzertbetriebs wieder umfassend erfüllen.
Die Orgeln im Kirchspiel
Brüssow Schuke 1941, opus 196
mechanisch, zweimanualig, 18 Register, 2013 restauriert
Menkin Grüneberg 1917, opus 740
pneumatisch, zweimanualig, 8 Register, Schweller restauriert
Wollschow Harmonium Bongartz & Herforth
Woddow Installation einer zweimanualigen Schuke-Orgel im Herbst 2014
Wieder-Einweihung am Reformationstag 2014 (Siehe: Orgelverein/
Chronik) - Disposition: (Disposition der Orgel zu Woddow)
Grünberg defektes Harmonium
Bagemühl Grüneberg 1877, opus 178
mechanisch, einmanualig, 6 Register
Battin Kirchenruine
Grimme Erbauer unbekannt, umgebaut Grüneberg
mechanisch, einmanualig, Pedal angehängt, 4 Register
restauriert
Bröllin Lütkemüller 1888
mechanisch, einmanualig, angehängtes Pedal, 6 Register
Fahrenwalde Grüneberg 1906, opus 528
mechanisch, einmanualig, 5 Register
Trampe defektes Harmonium
Texte und Fotos: Rochus Stordeur
Losung des Tages
Losung für heute:
Hass erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.
Sprüche 10,12
Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.
1.Johannes 4,10-11
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