Gedanken zur Jahreslosung
hr Lieben,
Die Jahreslosung 2025 lautet:
„Prüft alles, das Gute behaltet!“
Wie geht es euch mit gut gemeinten Tipps? Ihr kennt sie bestimmt zu Genüge aus der Familie, der Schule oder von Freunden. So nach dem Motto: „Ich würde es an deiner Stelle so oder so machen.“ Tipps können wir überall finden und es gibt heutzutage genug Experten. Eine solche gut gemeinte Empfehlung hat der Apostel Paulus für uns auch:
„ Prüft alles, das Gute behaltet.“
Er schreibt dies vor fast 2000 Jahren in seinem Brief an die Christen in Thessalonich. Thessaloniki heißt die griechische Stadt heute.
Der Brief war damals wochenlang unterwegs und Papier ist geduldig.
Schreiben kann man viel, es heißt ja noch lange nicht, dass es auch gelesen und schon gar nicht beherzigt wird.
Warum schreibt Paulus so was? Um diesen einen Satz herum fordert Paulus auf, fröhlich zu sein, zu beten – sogar
ohne Unterbrechung – dankbar sein, auf den Heiligen Geist zu hören.
Manches davon mag einfacher sein, anderes nur schwer zu verstehen.
Mir geht es weniger darum, was Paulus schreibt, sondern weshalb er es tut.
Das ist in der Tat immer eine spannende wichtige Frage: Es geht nicht immer zuerst um das Was oder das Wie. Was will ich tun und wie? Sondern um das Warum.
Mit der Warum Frage zu starten ist gut. Wenn man den ganzen Brief von Paulus liest (der ist übrigens gar nicht so lang, in 10-15 Minuten ist er gut zu schaffen), dann liest man nicht von einem Ratschlägeerteiler, einem Besserwisser oder Dauermeckerer.
Man liest von einem Mann, der in Sorge ist um die christliche Gemeinde vor Ort. Gemeinsam mit anderen hatte er einige Zeit zuvor diese Gemeinde gegründet. Menschen, die vorher an andere Götter geglaubt haben, sind Christen geworden. Deshalb schreibt er: „Prüft alles!“
Nun sorgt er sich um deren inneren Zustand und um ihre Entwicklung. Er hat Sorge um ihre Seele. Deshalb will er sie ermutigen und viele Tipps geben. Eine echte Motivation.
Doch das ist richtig anstrengend. Alles, was man hört und liest zu bewerten. Es ist schwer zu unterscheiden, was Fake news sind und was echt. Und genauso schwer ist es, zu unterscheiden, was wichtig ist, was nicht. Oder was ist gut für mich und andere – und was nicht.
Fragt Gott, betont Paulus, indem ihr betet oder in der Bibel lest. Auch euer Gewissen mit einzubeziehen ist immer wichtig.
Das Gute – damit meint Paulus: das, was deinem Leben dient – das behalte, das halte fest.
In deinem Herzen, in deinen Gedanken. Lass es nicht wieder los und achte darauf, dass es dir nicht einfach so wieder entgleitet.
Paulus meint übrigens nicht, das man das Gute dann für sich behält, sondern dass man es mit anderen teilt. Z.B. für andere etwas Gutes tun, über andere gut denken und reden, sich für
andere einsetzen.
Sie vielleicht nicht mehr so streng bewerten, sondern großzügiger mit anderen werden.
Es gibt so viele Möglichkeiten. Und gleichzeitig wird das Gute in deinem Herzen aufgehen und größer werden.
Gottes Heiliger Geist wird dir dabei helfen,betont er. Wichtig ist – und das habe ich bei Paulus gelernt – die Haltung.
Warum ist es mir wichtig, nicht nur das was und wie. Paulus waren die Menschen in Thessaloniki wichtig. So wichtig, dass er ihnen einen Brief geschrieben hat, weil er sie nicht persönlich besuchen konnte.
Wer ist dir wichtig? Wie könntest du dich für jemanden einsetzen?
Lasst uns gemeinsam von Paulus lernen und füreinander sorgen.
Bleiben Sie behütet Ihr Matthais Gienke
Losung des Tages
Losung für heute:
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade!
Micha 7,18
Maria sprach: Gott gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf.
Lukas 1,54
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